Die Elektrifizierung von Wärmeerzeugung und Elektromobilität erhöhen den Stromverbrauch in privaten Haushalten deutlich. Mit eigener Photovoltaik-Anlage kann ein Großteil des Strombedarfes selbst gedeckt werden. Eine Untersuchung von EUPD Research zeigt, dass die Kombination von Solarstromanlage und Heimspeicher eine CO2-Reduktion von bis zu 85 Prozent gegenüber alleinigem Netzbezug ermöglicht. Ohne Speicher sind hingegen nur 45 Prozent Verminderung zu erreichen.

Bonn. Die Energiewende ist längst kein stromspezifisches Thema mehr, sondern vielmehr eine gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe, die alle Bereiche des Lebens und Wirtschaftens umfasst. Mit der übergeordneten Zielstellung die CO2-Emissionen massiv zu reduzieren, ist entsprechend die Elektrifizierung von Wärmeerzeugung und Mobilitätsanwendungen eng verbunden. Diese Entwicklung geht jedoch unweigerlich mit einem Anstieg des Stromverbrauches einher, was mit zusätzlichen Herausforderungen im zukünftigen Auf- und Ausbau von Anlagen zur Stromerzeugung verbunden ist. Ein aktuelles Studienprojekt des Bonner Beratungsunternehmens EUPD Research im Auftrag des Heimspeicherspezialisten E3/DC untersucht hierbei, inwiefern sich die Energieerzeugung in Gebäuden in Abhängigkeit von zukünftigen Anforderungen an den Energiebedarf zur Deckung der Nachfrage an Strom, Mobilität, Wärme und Kühlung entwickeln wird.

Mit Solarstrom der eigenen Photovoltaik-Anlage können private Haushalte nicht nur Stromkosten einsparen, sondern auch aktiv zur CO2-Reduktion beitragen. In einem durchschnittlichen privaten Haushalt mit 4.500 kWh Jahresstromverbrauch vermindert bereits die Nutzung des selbst erzeugten Stroms einer 7,5 kWp Solaranlage[1] die CO2-Emissionen des Strombezuges um 45 Prozent – ohne Berücksichtigung der Einspeisung von Solarstromüberschüssen. Wird die Photovoltaik-Anlage um einen Heimspeicher mit 8 kWh Nettokapazität ergänzt, so verdoppeln sich die Einsparungen des Treibhausgases nahezu. Eine größere Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 10 kWp in Kombination mit einem Heimspeicher mit 12 kWh Kapazität erreicht in diesem Verbrauchsprofil sogar 85 Prozent CO2-Minderung.

Die Elektrifizierung von Wärmeerzeugung und Mobilität gelten als wesentliche Elemente der Energiewende. Dies bedeutet für den Durchschnittshaushalt mit Wärmepumpe einen Anstieg des Stromverbrauches auf 8.300 kWh. Im Fall der Anschaffung eines Elektroautos mit einem Anteil von 60 Prozent an Ladevorgängen an der heimischen Wallbox sieht sich der private Haushalt mit etwa 10.000 kWh jährlichen Stromverbrauch konfrontiert. Um auch zukünftig CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren, reicht die herkömmliche 7,5 kWp Solaranlage entsprechend kaum noch aus. Während die Anlage mit 10 kWp Solarleistung und 12 kWh Speicher auch bei diesem hohen Stromverbrauch noch 59 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber dem Strombezug einspart, kann die klassische Solaranlage ohne Speicher mit lediglich 28 Prozent weniger als die Hälfte dessen erreichen. Mit einer 15 kWp Photovoltaik-Anlage und einem 15 kWh Speicher ist selbst bei einem Stromverbrauch in dieser Größenklasse eine CO2-Einsparung von 68 Prozent realisierbar.

„Der seit Jahren beobachtbare Anstieg der Leistung bei Photovoltaik-Modulen erlaubt bereits heute Anlagengrößen von 10 bis 15 kWp auf herkömmlichen Einfamilienhausdächern. Ein deutlicher Anstieg der installierten Solarleistung in Kombination mit entsprechender Speicherkapazität ist die Voraussetzung, um im Haushalt den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden.“, kommentiert Dr. Martin Ammon, Projektleiter und Geschäftsführer von EUPD Research.

„Ein hoher Zubau an Photovoltaik-Anlagen ist zur Deckung des zukünftigen Strombedarfs in Deutschland unbedingt notwendig. Der flächendeckende Ausbau der Solarenergie muss zwingend in Kombination mit Speichersystemen erfolgen, um die Integration des Solarstroms zu gewährleisten. Die Installation von Speichersystemen ist somit aktive CO2-Vermeidung“, betont Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer der HagerEnergy GmbH.

[1] Durchschnittliche installierte Leistung einer Photovoltaik-Anlage auf Ein-/ Zweifamilienhäusern in 2020.

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