Mobilitätswende: Die nächsten Schritte in die Elektromobilität aus Sicht der Verbraucher
Die Bundesregierung hat in Reaktion auf den wirtschaftlichen Stillstand während der Corona-Hochphase ein Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket auf den Weg gebracht, das auch den Mobilitätssektor direkt betrifft. Erklärtes Ziel ist es laut Bundesfinanzministerium, bei der Stärkung der Automobilindustrie auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu setzen[1] – der Umstieg auf das E-Auto wird unterstützt. Eine mehrteilige Analyse von EUPD Research ermittelt deutschlandweit Meinungen von Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern zu Energiewendethemen. Der Antwortenkatalog bildet auch den Wissensstand und die Erwartungen der Befragten im Hinblick auf die Elektromobilität ab.
Bonn – 09. Juni 2020. Welche Faktoren sind Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern in Deutschland besonders wichtig, wenn es um den Wechsel zum E-Auto geht? Vergangene Befragungen belegen, dass sich ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger einen nachhaltigen, umweltfreundlichen Neustart nach der Corona-Krise wünscht. Ein wirtschaftlicher Aufschwung nach der Krise könnte mit einer Chance für die Energiewende einhergehen und für den deutschlandweiten Umstieg auf eine umweltfreundliche Mobilität genutzt werden.
In einer vom Stromspeicher-Spezialisten E3/DC in Auftrag gegebenen deutschlandweiten Befragung durch den unabhängigen Marktforscher EUPD Research wurden auch die Erwartungen und Hoffnungen von Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern bezüglich einer neuen Mobilität analysiert. Dabei ist bei mehr als der Hälfte der Befragten ein Interesse für das Thema Elektromobilität bzw. Interesse an E-Mobility-Produkten festgestellt worden: 53 % gaben an, sich mindestens mit dem Thema befasst zu haben oder bereits Käuferin oder Käufer z.B. eines E-Autos zu sein. Allerdings werden, trotz der eigenen Offenheit, eine Reihe von Hürden beim tatsächlichen Umstieg auf Elektromobilität befürchtet. An erster Stelle steht hierbei die Sorge vor den hohen Investitionskosten. 81 % gaben dies als starkes Gegenargument an. Mit den neuen vom Bund angekündigten Krisen-Maßnahmen würden sich die Anschaffungskosten für ein E-Auto jetzt reduzieren: Die Mehrwertsteuer liegt derzeit befristet bei 16 statt 19 %; zudem winkt den Käuferinnen und Käufern eine deutlich erhöhte Prämie zur Anschaffung eines umweltfreundlichen Autos.
An zweiter Stelle steht die Sorge der Befragten vor einer bislang unzureichenden Lade-Infrastruktur in Deutschland. Ebenso die Annahme, dass E-Autos eine ungenügende Reichweite aufweisen könnten, fällt für 80 % stark ins Gewicht. Durch Maßnahmen zum Ausbau der vorhandenen Ladestationen würden sich beide Sorgenpunkte vermutlich verringern. Im aktuellen Krisenbewältigungspaket wird dieses Vorhaben konkret mit einer Investition von 2,5 Milliarden Euro zugesichert[2]. Erste Effekte dieser Bemühungen von Seiten der Regierung konnten von EUPD Research bereits in einer separaten Studie festgestellt werden. Dr. Martin Ammon, Geschäftsführer von EUPD Research, äußert sich erfreut über die Vielzahl an Angeboten, die es für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland bereits gibt: „Unsere Studie zu Autostromtarifen[3] stimmt optimistisch, denn die Angebotslandschaft zum Laden von Elektromobilen ist bereits gut ausgestattet. Die Analyse im Auftrag von E3/DC hat nun zudem untermauert, dass die Kombination von eigener PV-Anlage und E-Auto von den Bürgerinnen und Bürgern als sinnvoll erkannt wird. Nun ist es wichtig, dass neben dem weiteren Ausbau der öffentlichen Infrastruktur auch dieses private Engagement im Sinne der Energiewende gefördert wird und Investitionen in hauseigene Systeme, die die Anschaffung eines E-Autos stimulieren, unterstützt werden.“
Für immerhin 65 %, also knapp 2/3 der Befragten, ist die nicht vorhandene private Lademöglichkeit von E-Autos ein maßgebliches Hemmnis. Bei der Abfrage von Gründen zur Anschaffung einer privaten Photovoltaikanlage fällt analog dazu der Wunsch, den selbst gewonnenen Strom zum Aufladen des eigenen Fahrzeugs zu nutzen, entsprechend stark aus. Etwa die Hälfte der PV-affinen Endverbraucherinnen und Endverbraucher nennt dieses Vorhaben als ausschlaggebendes Argument für eine solche Anschaffung.
Mobilität ist ein zentraler Faktor der persönlich empfundenen Freiheit und Unabhängigkeit – das Streben nach Autarkie gewinnt zunehmend an Bedeutung. „Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer wünschen sich, Ihr E-Auto am privaten Hauskraftwerk laden zu können: Das heißt aktiv an der Energiewende mitzuwirken, sauberen Solarstrom zu tanken und unabhängig davon zu sein, wie schnell und konsequent die Bundesregierung die öffentliche Ladeinfrastruktur nun tatsächlich ausbaut“, kommentiert Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer von E3/DC. „Die Schaffung von soliden Rahmenbedingungen für die Elektromobilität ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Als führendes Unternehmen im Energiespeicher-Bereich haben uns mit unserem Produktportfolio schon lange e-mobility-tauglich aufgestellt. Unsere Hauskraftwerke sind zudem bereits jetzt auf die V2H-Technologie vorbereitet.“
[1] Bundesfinanzministerium am 3. Juni 2020.
[2] Ebd.